Was heißt „liberal“?

Liberales Judentum

Das liberale Judentum im engeren religionsgeschichtlichen Sinn ist eine Ausprägung des Judentums, die auch als Reformjudentum oder progressives Judentum bezeichnet wird. Sie entstand im 19. Jahrhundert in Deutschland aus der Suche nach einer religiösen Form, die einerseits dem Wunsch nach bürgerlicher Gleichstellung, andererseits dem Willen zur Beibehaltung einer positiven jüdischen Identität entsprach. Sie ist von der Erkenntnis geprägt, dass Gottes Offenbarung kein einmaliger Vorgang, sondern ein fortschreitender („progressiver“) Prozess ist. Das liberale Judentum verlangt von jedem Einzelnen, sein jüdisches Leben auf der Basis religiöser Bildung eigenverantwortlich zu gestalten. Bis zur Schoa war das liberale Judentum die bestimmende jüdische Richtung in Deutschland, auch in München. Heute ist das Reformjudentum die weltweit führende Richtung innerhalb des Judentums, mit starken Gemeinden vor allem in Nordamerika und Großbritannien. In Deutschland dagegen knüpfen erst seit den 1990er Jahren neu entstandene liberale jüdische Gemeinden wieder an die liberale Tradition in ihrem Ursprungsland an. Diese Gemeinden haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft namens „Union Progressiver Juden (UPJ) in Deutschland e.V.“ zusammengeschlossen. Mehr dazu »

Liberalität

Liberales Judentum betont sowohl im religiösen wie auch im „bürgerlichen“ Leben die individuelle Freiheit, die soziale Verantwortung und die Gleichwertigkeit aller Menschen. Es ist daher im besten Sinne liberal. Urteilen Sie doch bitte anhand unserer Grundsätze selbst! Mehr dazu »